Dienstag, 31. Juli 2012

Buchrezension - Die Sommertänzerin (Judith Kinghorn)

Titel: Die Sommertänzerin
Originaltitel: The last Summer
Autor: Judith Kinghorn
Seiten: 544
Verlag: Carlsen
Preis: 9,99€ (Taschenbuch)

Kurzbeschreibung



Die letzten Tage des Sommers offenbaren eine Liebe, die gegen alle Regeln ist
England 1914. 
Clarissa Granville ist fast 17, als der Zauber ihrer Kindheit zu verblassen beginnt. An einem der letzten goldenen Tage trifft sie bei einer Gartenparty auf Tom Cuthbert, den Sohn der Haushälterin. Sie verliebt sich Hals über Kopf. Tom ist attraktiv, intelligent und weiß genau, was er will. Und er will Clarissa. Während ihre Liebe langsam wächst, überschlagen sich die politischen Ereignisse, und schon bald wird die Welt von einem Krieg erschüttert, der auch das Leben des jungen Paares für immer verändern wird …

Eigene Meinung


England 1914 - ein paar Jahre vor dem ersten Weltkrieg beginnt die Geschichte um Tom und Clarissa. Sie treffen sich, sie verlieben sich und sie können nicht zusammen sein, da es einfach inakzeptabel für Clarissas Mutter ist, dass ihre Tochter den Sohn ihrer Haushälterin heiratet. Trotzdem gibt Clarissa Tom das Versprechen auf ihn zu warten, sodass sie wenn er aus dem Krieg zurückkehrt endlich zusammen sein können.

Lange Jahre vergehen, teilweise ohne ein Lebenszeichen von Tom und Clarissa wird von ihrer Mutter und den Umständen die der Krieg in ihr Leben gebracht hat, genötigt ihr Herz zu ignorieren um eine möglichst gute Absicherung zu haben. Sie heiratet einen anderen Mann und für sie und Tom scheint es keine Zukunft zu geben.

Clarissa ist ein eher ruhiger Charakter und man kann ihre Handlungsweise verstehen, zumindest noch zu Anfang, denn leider legt sie ihre Naivität nicht ab und so kommt es dazu, dass sie und Tom selbst nach dem Krieg nicht zusammen kommen, was auf Dauer etwas ermüdend war, denn obwohl Clarissa an ihn denkt und ihn immer noch liebt, kann sie sich nicht dazu durchringen ihren Mann zu verlassen. Das war für mich sehr unverständlich und irgendwann auch leicht frustrierend.

Doch die Beziehung von Tom und Clarissa war einfach niedlich und man konnte sie ihnen wirklich abkaufen, da es realistisch dargestellt wurde und keinerlei schnulzige Übertreibungen mit eingebaut worden sind. Ich habe sehr mitgefiebert, weil ich unbedingt wissen wollte, wie und ob die beiden schlussendlich zusammen kommen werden.

Das Buch spielt vor, während und nach dem Krieg, sodass man die Folgen des Krieges miterleben kann - sowohl den Verlust als auch die Verzweiflung und gerade das war einfach toll, denn man macht sich das einem oft nicht so bewusst, wie es der restlichen Bevölkerung gehen muss, während so eines Krieges.

Der Schreibstil war wirklich sehr detailreich, aber trotz der Ich-Perspektive doch leicht emotionslos, sodass man die Tragik des ganzen nicht wirklich gespürt hat. Da hätte man mit einigen tiefergehenden Beschreibungen noch einiges draus machen können.

Trotzdem war es ein gutes Buch, welchem leider die nötige Dramatik gefehlt hat.

2.5/5 Punkten 

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