Donnerstag, 27. Februar 2014

Faust - wie ein Schlag ins Gesicht!


Ok nein - es so zu betiteln ist fies, denn so schlecht war es eigentlich nicht.

Um alle noch einmal einzuweihen: In Faust geht es um den nach immer Höherem strebenden Doktor Faust, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht und so seine tiefsten Wünsche endlich erfüllt bekommt - aber mit dem Teufel einen Pakt zu schließen, der eine Wette mit Gott am Laufen hat in der es um Faust selbst geht .. ist das so schlau?


Meiner Meinung nach: nein, aber Faust hat das Leben genossen und als er am Ende gestorben ist, konnte er sich mit seinem Sein abfinden und ist in guter Hoffnung gestorben, da er von dem guten geträumt hat, dass seiner Meinung nach in der Welt vorging.
Er hatte ein langes und recht aufregendes Leben.
Dennoch muss man das so sehen, dass sein gesamtes, relativ erfülltes Leben ein Gegenstand einer Wette war, also muss man sich fragen ob sich das Ganze wirklich gelohnt hat - doch da müsste man Faust fragen ob es seinem Leben einen Abbruch getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass er Gegenstand einer Wette ist und da das unmöglich ist ....
Dennoch war Faust II nicht unbedingt nötig, beziehungsweise Akt 2 war nicht nötig, denn das andere war schon relativ im Bezug zum ersten Teil, denn die Rahmenhandlung der Wette muss natürlich aufgelöst werden. Doch ich weiß nicht genau, was ich von der Auflösung halten soll und die Gretchenfrage ist mir auch noch ein wenig unerklärlich, da es irgendwie so scheint, dass er sie am Ende doch als seine 'Helena' annimmt, auch wenn er sie in Teil I aufgegeben hatte.


Ich hatte schon bevor ich Faust gelesen hatte nicht so positive Dinge darüber gehört und jetzt da ich auch Faust II gelesen habe, muss ich sagen: Leute, Faust I ist echt gut!
Faust !! ist nämlich ein Stationendrama und hat kaum inhaltliche Zusammenhänge und springt in der Zeit herum.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass es in Faust II auch eher um Mephisto ging und seinen Wandelbarkeit darstellen sollte.

Ich habe Faust natürlich nicht freiwillig gelesen, denn ich würde niemals freiwillig Theaterstücke lesen (ich habe es nur einmal getan und das hat mich frustriert).
Genau wie bei Büchern muss man sich den Inhalt erschließen, doch da es nur Dialog/Monolog ist, ist das sehr ermüdend und anstrengend.
Dennoch gefällt es mir irgendwie das Werk im Unterricht zu besprechen, denn wie schon gesagt ich würde keine Stücke selbst lesen, aber wenn sie Gegenstand der Unterrichtsdiskussion sind, finde ich das immer interessanter. Man bekommt ein paar Stichwörter und weiter informierende Texte und schon macht es KLICK und zumindest ich fange an ein besseres Verständnis zu entwickeln.
Ich bin mittlerweile besessen von dem Motiv der Polarität in Faust, weil ich es irgendwie genial finde, dass Goethe alles so genau darauf abgestimmt hat, dass sich diese Polarität neben anderen Leitmotiven immer wieder zeigt.
(Kleine Erklärung: Polarität ist der Zustand, wenn man selbst oder ein Objekt von 2 Gegensätzen, z.B. Licht und Dunkel, beeinflusst wird und sich innerhalb dieser beiden Einflüsse entwickelt - wieder was gelernt!)

Theaterstücke zu schreiben, muss wirklich viel Zeit in Anspruch nehmen, denn man muss alles miteinbeziehen und perfekt timen und dann noch Reimschemata und ähnliche Dinge beachten!

Im Endeffekt fand ich Faust gar nicht so schlimm, dennoch würde ich es nicht unbedingt als Leseempfehlung rausgeben, aber Schullektürentechnisch gesehen, geht es wirklich schlimmer!
Es ist zwar storytechnisch nicht unbedingt etwas das ich mag oder was mir extrem gut gefallen hat, aber es ist irgendwie schon interessant.

So ein kleines Rambling über Faust - ich hoffe das war nicht zu ermüdend, doch ich wollte meine Gedanken nochmal darüber festhalten, denn das ist ein mögliches Auswahlthema für mein Abitur ist und bestimmt, lach ich mich in einem Jahr darüber kaputt, was ich hier geschrieben habe xD

Was haltet ihr so von Faust (wenn ihr es gelesen habt)? Oder seid ihr auch schon einmal positiv von einer Schullketüre überrascht worden?
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